Chiemgauer verbindet Menschen: Landesgartenschau
Nicht herüben oder drüben – der Chiemgauer verbindet Menschen
Im »Kaffee am Baum« gab es nicht nur besten Kaffee und leckeren Kuchen gegen Euro. Man konnte auch mit dem Chiemgauer bezahlen. Eine Gelegenheit, die viele Gäste wahrnahmen.
Stephanskirchen. Flüsse haben oft etwas Trennendes. Wir hier herüben, die da drüben. Aus Stephanskirchener Sicht wären drüben: die »Rosenheimer«, herüben Schloßberger, Walderinger, Leonhardspfunzener. Dass Flüsse aber auch verbinden, zeigte jüngst die Landesgartenschau. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit zu einer kleinen Bootsfahrt und setzten mit einer Plätte über den Inn über. Eine Tasse Kaffee, ein Stück Kuchen, um sich in ländlich geprägter Atmosphäre etwas vom Trubel der bunten Blumen zu erholen – ja, das alles ging wunderbar im »Kaffee am Baum« in der Hofau. Auch der Chiemgauer will verbinden und passte so gut ins Konzept. Er will zu einem sozialen Miteinander einladen, bei dem Verbraucher, Unternehmer und Vereine an einem Strang ziehen. So gibt der Chiemgauer dem Euro ein heimatliches Gesicht, fördert er doch die eigene regionale Wirtschaft.
Die Unternehmer danken den regionalen Einkauf mit einem Bonus von drei Prozent zugunsten eines Förderprojektes. Das kann sich der Verbraucher selbst aussuchen, beispielsweise einen Sportverein, Kindergarten, Sozialwerk oder Trachtenverein. Zum Start benötigt der Verbraucher lediglich die Chiemgauer Regiocard, die er im Internet unter www.chiemgauer.eu oder in Stephanskirchen bei der Simssee-Handweberei, inter@ktiv-EDV oder der Optymed Apotheke kostenfrei beantragen kann. Mit der Regiocard kann dann bei einer der 42 Ausgabestellen in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein der Chiemgauer gegen Euro eins zu eins eingetauscht werden. Gelegenheiten zum Ausgeben finden sich zu Hauf. Bei den 600 Geschäften und Unternehmen, die beim Chiemgauer mitmachen, gibt es alles. Vom Salatkopf und Computersystem bis hin zur Apotheken- oder Krankengymnastikrechnung.
Überraschend viele Menschen nutzten während der Landesgartenschau die Gelegenheit und bezahlten ihren Kuchen oder Brotzeit gleich mit dem immer beliebter werdenden Chiemgauer Regionalgeld. Besonders erfreulich aus Sicht der ehrenamtlich tätigen Vereinsmitglieder des Chiemgauer war, dass das »Kaffee am Baum« so manchem Gast außerhalb des Chiemgauer die Botschaft mitgab: »Regional-Sein macht Spaß«. Vielleicht liegt darin der Kern, warum der vor sieben Jahren aus einem Schülerprojekt heraus gestartete Chiemgauer die erfolgreichste Regionalwährung Europas ist.