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Chiemgauer auf Titelseite der FAZ

Frankfurt. In der heutigen Ausgabe (16. Juni 2011) der Frankfurter Allgemeinen Zeitung befinden sich der CHIEMGAUER nebst Euro in der Kasse. Abgebildet werden 10er und 20er Chiemgauer-Scheine, einschließlich der Klebemarke. Daneben liegen 5er und 10er Euro-Scheine. Darunter Münzgeld.

Frankfurt. In der heutigen Ausgabe (16. Juni 2011) der Frankfurter Allgemeinen Zeitung befinden sich der CHIEMGAUER nebst Euro in der Kasse. Abgebildet werden 10er und 20er Chiemgauer-Scheine, einschließlich der Klebemarke. Daneben liegen 5er und 10er Euro-Scheine. Darunter Münzgeld.

 

Auf der Titelseite ist unter der Überschrift »Krisenwährung« zu lesen: »Als Ersatzwährung eignen sich die bunten Scheine, die den regionalen Kreislauf beleben sollen, nicht. Der Euro muss seine Krise schon selbst bewältigen«.

 

Dazu meinen wir: Klar muss sich der Euro bewähren. Bei einer relativ gleichmäßigen wirtschaftlichen Entwicklung gelingt dies leichter und bei unterschiedlichen Entwicklungen ist dies schwerer oder gar unmöglich. Der Wirtschafts-Nobelpreisträger Paul Krugman hat bereits bei der Einführung des Euro darauf hingewiesen, dass die Währungsstabilität im hohen Maße von der Konvergenz der Mitglieder abhängt. Die eine Seite sah diese Entwicklung optimistisch und eine Reihe von Euro-Skeptikern sahen die Zukunft sehr skeptisch. Wenn sich nun zeigt, dass einzelne Staaten sehr divergent sind, dann ist die Problematik aufgrund der gewachsenen wirtschaftlichen Nähe besonders groß.

 

Um das Ausmaß der Schuldenkrise in den Griff zu bekommen, wird Griechenland nicht um einen Schuldenschnitt herumkommen und auch eine Wiedereinführung der Landeswährung mit einem flexiblen Wechselkurs wird immer wahrscheinlicher. Das Thema Schuldenschnitt und Währungsreform wird auch noch ein Thema in anderen europäischen Ländern, in Japan, in den USA und letztlich auch in Deutschland werden. Es handelt sich aber dabei nicht um ein Euro- oder Dollar-spezifisches Problem, sondern um eine essentielle Grundfrage in der Geldtheorie.

 

Die Idee zum Chiemgauer ist völlig unabhängig von der Einführung des Euro entstanden. Beim Regionalgeld werden strukturelle Defizite des Geldwesens insgesamt beleuchtet. Im Kleinen werden neue Geldregeln erprobt, die bei Erfolg auch im Großen angewendet werden könnten. Dazu gehört eine Geldhaltungsgebühr, die zum Zuge kommt, wenn das Geld nicht regelmäßig umherfließt. Die zweite Säule des Chiemgauer ist die regionale Verwurzelung des Geldes.

 

Sowohl die Aspekte der Umlaufsicherung als auch der Regionalität könnten auch in Griechenland hilfreich sein, um die wirtschaftliche Tätigkeit auf ein nachhaltiges Niveau zu bringen. Die ersten Pioniere in Griechenland haben in der Athener Gegend begonnen, Regiogelder zu etablieren.

 

 

Der Chiemgauer wird diese Grundfragen weiter thematisieren und versuchen, ein Vorbild im Kleinen zu sein – frei nach Johann Wolfgang von Goethes Wort:

 

»Willst Du Dich am Ganzen erquicken, so musst Du das Ganze im Kleinsten erblicken.«