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Wechsel: Christophe Levannier ist neuer Vorsitzender

Christian Gelleri aus Rosenheim, der »Mr. Chiemgauer«, rückt ins zweite Glied: Nach neun Jahren hat der Initiator und Gründer den Vorsitz des Chiemgauer e. V. abgegeben und ist nun zweiter Vorsitzender des Vereins. Zu seinem Nachfolger ist bei der Jahreshauptversammlung am Dienstag im »Bayerischen Hof« in Prien Christophe Levannier, das Gesicht der Chiemgauer-Regionalwährung im Landkreis Traunstein, gewählt worden. Die Vorstandschaft wird vervollständigt von Schriftführer Matthias Leippe aus Rohrdorf und von der neuen Schatzmeisterin Ulli Unterreitmeier aus Traunstein.

Das neue Vorstandsteam
Christian Gelleri bedankt sich bei der Expertengruppe
Dank an die ausgeschiedene zweite Vorsitzende Elisabeth Koch

 

Mr. Chiemgauer rückt ins zweite Glied. Christophe Levannier aus Traunstein ist neuer Vorsitzender des Chiemgauer e.V. Die Mitgliederversammlung war geprägt von intensiven Satzungsdiskussionen. Auch in 2011 hat sich der CHIEMGAUER gut entwickelt: Mitgliederzuwachs von 15 Prozent und 1,7 Millionen CHIEMGAUER wurden getauscht.

 

Prien am Chiemsee. Christian Gelleri aus Rosenheim, der »Mr. Chiemgauer«, rückt ins zweite Glied: Nach neun Jahren hat der Initiator und Gründer den Vorsitz des Chiemgauer e. V. abgegeben und ist nun zweiter Vorsitzender des Vereins. Zu seinem Nachfolger ist bei der Jahreshauptversammlung am Dienstag im »Bayerischen Hof« in Prien Christophe Levannier, das Gesicht der Chiemgauer-Regionalwährung im Landkreis Traunstein, gewählt worden. Die Vorstandschaft wird vervollständigt von Schriftführer Matthias Leippe aus Rohrdorf und von der neuen Schatzmeisterin Ulli Unterreitmeier aus Traunstein.

Wahlen

 

Nach ausführlicher Aussprache wurden je zwei Kandidaten für die Posten der beiden Vorsitzenden vorgestellt. Bei der Wahl zum ersten Vorsitzenden wurde Levannier mit 64 Stimmen gewählt, 20 Stimmen entfielen auf seinen Gegenkandidaten Dominik Sennes. Gelleri wurde mit 63 Stimmen zum Stellvertreter gewählt und setzte sich damit gegen Andreas Stürzl durch, der 21 Stimmen erhielt. Bei den beiden letzten Wahlgängen gab es jeweils nur einen Kandidaten, so dass Leippe mit 80 und Unterreitmeier mit 76 Stimmen gewählt wurden.

Satzungsdiskussionen

 

Bevor es aber so weit war, dass gewählt werden konnte, wurde deutlich über eine Stunde lang über eine Änderung der Satzung gesprochen. Dazu hatte eine von der letzten Mitgliederversammlung eingesetzte Arbeitsgruppe um Andreas Stürzl umfangreiche Änderungsvorschläge ausgearbeitet. Gleichzeitig hatte auch der Vorstand die Satzung überarbeitet und einige Änderungen vorgestellt. Es gehe dabei, so Stürzl für die Arbeitsgruppe, um »für jeden verständliche Strukturen«. Allerdings gingen die Meinungen, wie das aussehen sollte, sehr weit auseinander. Hauptpunkte waren unter anderem die rechtlichen Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft, mögliche Doppelfunktionen, Übertragung von Stimmrechten, die Zusammensetzung und Kompetenzen der Vorstandschaft beziehungsweise einzelner Vorstandsmitglieder. Gelleri wandte sich gegen den Vorschlag der Arbeitsgruppe auch mit dem Einwand, darin seien komplizierte Verbotsregelungen enthalten. Letztlich setzte sich dann der Entwurf des Vorstands mit Mehrheit durch.

Aus dem Vorstandsbericht

 

Gelleri nannte in seinem Rückblick »im Umfeld des Euro in der Krise« eindrucksvolle Zahlen. So hat der Chiemgauer e.V. 3.296 Mitglieder (plus acht Prozent). 1,7 Millionen CHIEMGAUER sind eingetauscht worden (plus 15 Prozent). Dabei gebühre, so Gelleri, die Goldmedaille dem Bereich Trostberg mit einem Zuwachs von 56 Prozent. 50 000 Chiemgauer seien als Förderung an die beteiligten Vereine und Organisationen ausgezahlt worden (plus 15 Prozent). Die Umlaufgeschwindigkeit des CHIEMGAUER sei 2,5 Mal schneller als die des Euro.

 

Viel Zeit sei für Öffentlichkeitsarbeit investiert worden, berichtete Gelleri weiter. Er war beispielsweise zu Gast in der Talkshow bei Beckmann zusammen mit Theo Waigel, der inzwischen seine Meinung geändert habe und die Regionalwährung gut finde. In Zeitungen, Zeitschriften und im Fernsehen sei viel über den Chiemgauer berichtete worden, auch auf internationaler Ebene. Ein Diskussionspapier »Wirtschaftsaufschwung durch Expressgeld – Chance für Krisenstaaten«, von Gelleri verfasst, sei in verschiedenen Sprachen übersetzt worden. Es beschäftigt sich mit der Frage, ob Regiogeld als Nebengeld auch auf große Volkswirtschaften übertragen werden kann.

 

Abschließend sprach Gelleri noch über die Ehrenamtsbilanz: Mindestens 500 ehrenamtliche Stunden habe er selber geleistet, etwa 1.000 die weiteren Vorstandsmitglieder Elisabeth Koch und Christophe Levannier, sowie die Regionalgruppenleiter Klaus Kopp, Peter Fochler und Elke Mathe. Auch von den aktiven Mitgliedern an den Ausgabestellen werde unheimlich viel ideelle Arbeit geleistet. Die Rechnungsprüfer Sepp Genghammer und Rudi Heutauer bestätigten eine einwandfreie kassenführung, woraufhin der Vorstand von den Mitglieder entlastet wurde.

Aus den Regionalgruppen

 

Zu Beginn der Versammlung hatte Levannier als Leiter des Traunsteiner Chiemgauer-Regionalbüros über die Regionalgruppe Traunstein-Trostberg sowie auch für die Regionalgruppe Chiemsee-Achental berichtet. 2011 seien, so Levannier, viele Veranstaltungen, Infostände und Aktivitäten vor Ort begleitet worden, sehr viele Besuche von Regionalgeldinitiativen habe es gegeben. Drei Highlights seien von 2011 zu berichten: Es gebe jetzt eine Geschäftsstelle mitten in Traunstein, es seien mit fünf Kommunen Fördermitgliedschaften abgeschlossen worden, und die Regionalgruppe habe sich jetzt ganz bewusst durch Wahlen legitimiert, bei denen Elke Mathe zur Leiterin gewählt worden ist.

 

Bericht übernommen mit freundlicher Genehmigung des Freien Journalisten Hans Eder.

 


Bild 1: Das neue Vorstandsteam (von links): Christian Gelleri (zweiter Vorsitzender), Christophe Levannier (erster Vorsitzender), Matthias Leippe (Schriftführer) und Ulli Unterreitmeier (Schatzmeisterin).

Foto: Martin-Christoph Ziethe

 

Bild 2: Christian Gelleri bedankt sich bei Dominik Sennes, Andreas Stürzl und Ellen Bergsträßer von der Expertengruppe »Satzung« für deren engagierte Arbeit (von links).

Foto: Matthias Leippe

 

Bild 3: Peter Fochler (links) und Christophe Levannier (rechts) bedanken sich bei der ausgeschiedenen zweiten Vorsitzenden Elisabeth Koch für ihre Arbeit im CHIEMGAUER-Vorstand.

Foto: Matthias Leippe