Waginger setzen auf den Chiemgauer
Seit einem Jahr befindet sich der Chiemgauer in Waging in starkem Aufwind. Auch beschreitet man dort innovative Wege, um Menschen für den regionalen Einkauf mit Deutschlands erfolgreichster Regionalwährung zu begeistern. Beispiele sind der Matching-Fonds und die Zusammenarbeit mit der Tourist Info.
Waging. Der Chiemgauer ist Deutschlands erfolgreichste Regionalwährung. Warum das so ist, kann man mustergültig in Waging sehen. Dort entscheiden sich immer mehr Menschen für den regionalen Einkauf mit dem Chiemgauer. Damit stärken sie Geschäfte im eigenen Ort. Auch helfen sie Vereinen und sozialen Einrichtung bei ihren wichtigen Aufgaben. Denn die Unternehmer bedanken sich mit einer Spende in Höhe von drei Prozent vom Einkauf an örtliche Vereine. So hat der katholische Kindergarten bereits 637 Euro und der TSV 1888 Waging 164 Euro zusätzlich in der Kasse.
Supermarkt macht mit
Wichtig für diese positive Entwicklung ist, dass die Dinge des täglichen Bedarfs vor Ort mit Regionalgeld eingekauft werden können. Deshalb ist die Entscheidung der Unternehmerfamilie Böhr (siehe Bild 1), mit ihren Filialen in Waging und Altenmarkt beim Chiemgauer mitzumachen, so wichtig für die Sache des Regionalgelds. Neben EDEKA Böhr freuen sich das Cafe Oswald, der Getränkemarkt Felber, das Hotel Eichenhof, Perschl's Fleisch- & Wurstladl, die Vinothek Frank und Wiedemann Tisch und Küche über Chiemgauer in ihrer Kasse. Man merkt gerade in Waging bereits in den ersten Wochen die positiven Wirkungen. Auf der Liste der geförderten Chiemgauer-Projekte stehen in Waging die Blaskapelle Jung-Otting, der Förderverein Sonderpädagogisches Förderzentrum, der katholische Kindergarten sowie der Sportverein TSV 1888 Waging.
Chiemgauer-Unternehmern ziehen an einen Strang
Dabei nimmt Waging durchaus eine Vorreiterrolle ein, wenn es darum geht, neue Dinge voranzubringen. So gab es bis Ende Oktober mit dem Matching-Fonds eine Sonderaktion, die großen Anklang fand. Im Rahmen des Matching-Fonds verdoppelten die Waginger Chiemgauer-Unternehmer ihre Spendenquote auf sechs Prozent zugunsten eines Waginger Vereins. Eine Aktion, die eine Reihe von Vereinsmitgliedern stark motivierte, mit dem Chiemgauer einzukaufen. Eine Aktion, die auf schöne Weise die Zusammenarbeit von Geschäftsleute zugunsten der sozialen Seite des Chiemgauer unterstreicht.
Mit Chiemgauer ins Museum: Bajuwaren-Museum
Bemerkenswert ist auch das Engagement der Tourist-Info in Waging (siehe Bild 2). Sie ist neben Wiedemann Tisch und Küche eine zweite gut erreichbare Ausgabestelle, wo man Chiemgauer gegen Euro 1:1 tauschen kann. Außerdem kann man für den Eintritt in das Bajuwaren-Museum Chiemgauer-Scheine zücken. Es ist geplant, Touristen mit Chiemgauer auszustatten, um somit ihre Bindung an Waging zu stärken. »Uns freut diese Entwicklung ungemein«, so Thomas Wittich, der sich in Waging für den Chiemgauer einsetzt.
Bild 1: Ein entscheidender Schritt für das Vorankommen des Regionalgelds ist es, wenn inhabergeführte Supermärkte beim Chiemgauer mitmachen. Deshalb freuen sich Thomas Wittich und Christophe Levannier über die Entscheidung des Unternehmerehepaars Böhr dabei zu sein (von links).
Bild 2: In Waging geht man innovative Wege. Die Tourist-Info ist nicht nur engagierte Ausgabestelle für den Chiemgauer, sondern nimmt auch Chiemgauer als Museumseintritt und will Touristen mit dem Regiogeld ausstatten: Wolfgang Eckerlein vom Touristinfo Waging, Gemeinderat Georg und Thomas Wittich vom Chiemgauer.