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Regionalgruppe Traunstein-Trostberg gegründet

Gestern Abend im Café Lenz: Die Regionalgruppe Traunstein-Trostberg wurde offiziell gegründet. 17 aktive CHIEMGAUER-Mitglieder wählten Elke Mathe und Elke Kummetz zu Leiterinnen. Damit wurden demokratische Strukturen weiter ausgebaut. Christophe Levannier informierte die rund 30 Anwesenden über die erfolgreiche Arbeit im vergangen Jahr. Fazit: »Bei der Regionalwährung geht's weiter aufwärts in Traunstein«.

Elke Mathe und Elke Kummetz leiten die Regionalgruppe Traunstein

Gestern Abend im Café Lenz: Die Regionalgruppe Traunstein-Trostberg wurde offiziell gegründet. 17 aktive CHIEMGAUER-Mitglieder wählten Elke Mathe und Elke Kummetz zu Leiterinnen. Damit wurden demokratische Strukturen weiter ausgebaut. Christophe Levannier informierte die rund 30 Anwesenden über die erfolgreiche Arbeit im vergangen Jahr.

 

 

Traunstein. Aufgrund steigender Mitglieder- und Umsatzzahlen sind die Verantwortlichen des CHIEMGAUER e. V. dabei, die Strukturen entsprechend anzupassen und zu professionalisieren. Bei einem Treffen am Montag im Café Lenz in Traunstein, an dem rund 30 Personen teilgenommen haben, hat sich die Regionalgruppe Traunstein-Trostberg, die sich bisher in loser Form getroffen hatte, offiziell neu gegründet.

 

17 Anwesende, entweder feste CHIEMGAUER-Mitglieder oder ehrenamtliche Mitarbeiter, haben die Gründung beschlossen und sich auch eine Leitung gewählt. Neue offizielle Regionalgruppenleiterin ist Elke Mathe, ihre Stellvertreterin Elke Kummetz, beide aus Traunstein. Leiter des Regionalbüros, das letztes Jahr in der Gapstraße in Traunstein eingerichtet worden ist, bleibt weiterhin Christophe Levannier.

Levannier: »In Trostberg brummt der Bär«

 

Die Zahlen, die er in einer kleinen Bilanz vorzuweisen hatte, sprechen für sich und belegen die Notwendigkeit, die Struktur im Verein anzupassen und die Zuständigkeiten genau zu regeln. Im Bereich Trostberg »brummt der Bär«, wie Levannier sagte. Die Umsätze von 2010 auf 2011 haben um 56 Prozent zugenommen und liegen damit bei knapp 200.000 CHIEMGAUER. In Traunstein war – auf deutlich höherem Niveau – immerhin noch ein Zuwachs von neun Prozent auf gut 480.000 CHIEMGAUER beziehungsweise Euro zu verzeichnen. Somit ergibt sich für den Landkreis eine durchschnittliche Steigerung um 20 Prozent. 200 Unternehmen akzeptieren inzwischen den CHIEMGAUER, 86 Vereine – davon allerdings erst ein Drittel aktiv – profitieren von den Umsatzprovisionen: Drei Prozent der Summe der ausgegebenen CHIEMGAUER fließen Vereinen oder sozialen Einrichtungen zu – im letzten Jahr im Landkreisgebiet 20.000 CHIEMGAUER beziehungsweise Euro. 16 Ausgabestellen sorgen dafür, dass man sich flächendeckend immer ausreichend mit CHIEMGAUER versorgen kann.

 

Aufgabenteilung zwischen Verein und Genossenschaft

 

Der CHIEMGAUER e.V. ist ideeller Träger der CHIEMGAUER-Regionalwährung. Die Mitgliederversammlung wählt den Vorstand, dem auch die Leiter der Regionalgruppen angehören. Solche Gruppen gibt es bisher drei: neben Traunstein-Trostberg die Gruppe Rosenheim und die Gruppe Chiemsee. Wirtschaftlicher Träger des CHIEMGAUER ist eine Genossenschaft mit dem Namen »Regios«. Diese Genossenschaft, die viel Geld umsetzt, braucht, wie Christophe Levannier in seiner Einführung sagte, Verlässlichkeit, Betreuung und Überprüfung – ein Schritt dazu sei die formale Festlegung der Regionalgruppen per offizieller Gründung und Wahl der Leiter. Das Regionalbüro erfüllt seine Aufgaben mit einigen Mitarbeitern auf Minijob-Basis, nach wie vor aber auch mit viel ehrenamtlicher Tätigkeit.

 

Strukturdebatte und Fördermitgliedschaften von Gemeinden

 

Ehrenamtlich waren die CHIEMGAUER-Mitarbeiter letztes Jahr sehr stark beschäftigt, zum einen mit der Strukturdebatte, die auch den Verein intensiv betrifft, aber vor allem auch mit der Anwerbung von Gemeinden als Fördermitglieder. Das ist bisher in fünf Fällen gelungen – mit den Gemeinden Inzell, Siegsdorf, Altenmarkt und Ruhpolding sowie der Stadt Traunstein. Damit sind die Gemeinden zum einen zahlende Mitglieder, vor allem aber sieht man bei den CHIEMGAUER-Verantwortlichen hiermit eine wichtige Information der Gemeinden, die damit den CHIEMGAUER kennengelernt haben und ihn auch zumindest ideell unterstützen.

 

Nicht geklappt hat es, wie Levannier sagte, die Stadt Trostberg zu einer Fördermitgliedschaft zu bringen. Aber: »Wir versuchen es in zwei Jahren wieder«, gab er die Devise aus.

 

Daneben haben die Mitarbeiter des Regionalbüros und aktive Mitglieder der Regionalgruppe eine Menge mehr an Werbung für den CHIEMGAUER gemacht. So bei Vorträgen, in Schulen und Kindergärten, bei Besuchen von Ausgabestellen und Unternehmen, bei Infoständen etwa beim Ökofest Trostberg oder der Gewerbeausstellung in Palling. Darüber hinaus gebe es europaweit Anfragen von Interessenten, Zeitungen oder auch Diplomanden, die sich für den CHIEMGAUER interessieren, viele von ihnen aus Frankreich, was daran liegt, dass Levannier Deutsch-Franzose ist. Auch gebe es intensive Kontakte mit dem Sterntaler, dem Regionalgeld aus dem Nachbarlandkreis Berchtesgadener Land.

 

Wichtige Weichenstellung bei kommender Mitgliederversammlung

 

Wichtige Weichen für die Zukunft werden auch bei der Mitgliederversammlung des CHIEMGAUER e. V. gestellt, die am kommenden Dienstag, 6. März, um 19 Uhr im »Bayerischen« Hof in Prien stattfindet. Wie Vorsitzender und CHIEMGAUER-Gründer Christian Gelleri beim Regionalgruppentreffen in Traunstein sagte, seien die Neuwahlen des Vorstands wichtigster Punkt. Außerdem gehe es um die Verabschiedung einer Satzungsänderung, durch die, wie er sagte, »Bestehendes klarer formuliert wird«. Er lud dazu »alle Mitglieder aus Traunstein, die am Verein interessiert sind«, zur Teilnahme ein. Die anstehenden Beschlüsse würden den CHIEMGAUER nach vorne bringen.

 

Widerspruch in der Regionalgruppe

 

Dabei stellte sich aber heraus, dass der geänderte Satzungsentwurf des Vorstands nicht unumstritten ist. Eine dafür eingesetzte Arbeitsgruppe hat, wie Andreas Stürzl aus Stephanskirchen sagte, einen Änderungsvorschlag ausgearbeitet, der auf der Mitgliederversammlung präsentiert werde. Da erhob sich allerdings kräftiger Widerspruch in der Regionalgruppe: Alle Vorschläge müssten vorher bekannt sein, hieße es, sonst könnte man sich in der Kürze der Zeit auf einer Versammlung keine rechte Meinung dazu bilden. So wurde festgehalten, alle Mitglieder der Regionalgruppe stimmten dafür und Vorsitzender Gelleri unterstützte es, beide Vorschläge zur Satzungsänderung werden im Internet präsentiert.

 

Lob zum Schluss

 

Zum Schluss des Abends lobte der Erste Vorsitzende Christian Gelleri die Arbeit der Regionalgruppe Traunstein-Trostberg, die zudem die größte im CHIEMGAUER-Gebiet sei. Levannier hob seinerseits die gute Unterstützung hervor, die er erfahre, und Elisabeth Koch aus Inzell meinte zu Levannier und Elke Mathe: »Es ist unglaublich, was ihr zwei leistet.« Dafür gab es großen, lang anhaltenden Applaus der Anwesenden.

 


Bild: Elke Mathe (Zweite von links) ist die Leiterin der CHIEMGAUER-Regionalgruppe Traunstein-Trostberg, ihre Stellvertreterin Elke Kummetz, hier zusammen mit (von links) Christophe Levannier, dem Leiter des Regionalbüros in Traunstein, und Christian Gelleri, dem Gründer und Vorsitzenden des CHIEMGAUER e.V. Foto: Hans Eder