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Motto lautet: Den CHIEMGAUER bekannter zu machen

So voll war’s nur selten bei einem Treffen der CHIEMGAUER-Regionalgruppe Traunstein-Trostberg im Café Lenz in Traunstein: Der Veranstaltungsraum konnte die Besucherschar kaum aufnehmen, die noch dazu international durchmischt war. Es waren nämlich Wirtschaftswissenschaftler von der Universität Kaposvar in Ungarn und Mitarbeiter eines japanischen Forschungsinstituts im Auftrag des Ministeriums für Transport in die Region gekommen, um sich hier über die Regionalwährung zu informieren.

Gut besuchtes Treffen

Traunstein. So voll war’s nur selten bei einem Treffen der CHIEMGAUER-Regionalgruppe Traunstein-Trostberg im Café Lenz in Traunstein: Der Veranstaltungsraum konnte die Besucherschar kaum aufnehmen, die noch dazu international durchmischt war. Es waren nämlich Wirtschaftswissenschaftler von der Universität Kaposvar in Ungarn und Mitarbeiter eines japanischen Forschungsinstituts im Auftrag des Ministeriums für Transport in die Region gekommen, um sich hier über die Regionalwährung zu informieren.

Regiogeld-Kongress als »Super-Werbung«

Denn, so hörte man von den internationalen Besuchern, viele Bürger in der Region wüssten mit dem Begriff »Chiemgauer« teilweise noch wenig anzufangen, wie man bei spontanen Umfragen in Rosenheim und Traunstein mitbekommen habe. So gibt es die bizarre Situation, dass Besucher etwa aus Japan und Ungarn extra für den CHIEMGAUER in die Region kommen, Elisabeth Koch als Vertreterin des CHIEMGAUER e.V. sogar zu einem Vortrag nach Griechenland eingeladen wurde, dass aber die Regionalwährung in ihrer Heimat selbst noch keineswegs allgemein bekannt ist.

 

Somit habe, wie Levannier feststellte, der Chiemgauer wohl noch eine größere Außen- als Innenwirkung. Das aber soll sich ändern: Ziel müsse es sein, dass 70 Prozent der Bevölkerung selbstverständlich mit dem Chiemgauer zahlen. Dazu sei es aber auch notwendig, wie aus den Reihen der Besucher angemerkt wurde, dass noch deutlich mehr Geschäfte auch Kartenzahlung per Chiemgauer akzeptierten.

Regiogeld-Kongress zum Zehnjährigen

Das zehnjährige Bestehen der CHIEMGAUER-Regionalwährung im nächsten Jahr soll Anlass sein, dafür ordentlich die Werbetrommel zu rühren. Zentrale Veranstaltung wird, so kündigte Levannier an, vom 3. bis 5. Mai ein Regiogeld-Kongress in Traunstein sein. Die Vorbereitungen dafür seien längst angelaufen, eine eigene Homepage dafür werde eingerichtet. Bei dem Kongress werde es Workshops geben, die sich unter anderem mit Schwerpunkten wie Regionalgeld und Kommunen, Banken und Tourismus beschäftigen, und auch Fachworkshops für Leute, die sich mit Geldtheorie oder Eurokrise befassen wollen. Fachreferenten werden kommen, die sich in der Regiogeldszene gut auskennen, so etwa Margrit Kennedy, die seit den 80er Jahren an der Entwicklung alternativer Geldsysteme arbeitet und zahlreiche Bücher, Aufsätze und Interviews veröffentlicht hat, Werner Onken, Redakteur der »Zeitschrift für Sozialökonomie« und gefragter Experte bezüglich Freiwirtschaft und Geldreform, oder aber Bernard Litaer, der »Papst« in Fragen Regionalgelder.

Auch die Gastronomie soll mit eingebunden werden, nicht zuletzt in der Hoffnung, dass sich im Vorfeld noch neue Gaststätten in Traunstein und der Region der Regionalwährung anschließen. So werde dieses zehnjährige Bestehen für den Chiemgauer »eine Superwerbung«, ist sich Levannier sicher.

Neues Werbematerial

Mittlerweile gibt es auch einiges an neuem Werbematerial, das sich Vereine oder Geschäfte gerne ausleihen können. Die vom Chiemgauer für Mitglieder zur Verfügung gestellte »Mini-Website für Unternehmer« sei jetzt verbessert worden, so dass sie leichter zu bedienen sei als bisher.

CHIEMGAUER in Griechenland

Elisabeth Koch, die begeistert von ihrer Griechenlandreise erzählte, zu der der CHIEMGAUER e.V. von der deutschen Botschaft eingeladen worden war, appellierte an die Unternehmer, die beim Chiemgauer mitmachen, sie sollten Kollegen dazu ermuntern, ebenfalls CHIEMGAUER-Mitglied zu werden, damit nicht mehr so viel Chiemgauer in Euro zurückgetauscht werden müssen. Dazu gehöre aber auch das Mitmachen der Kommunen. Siegsdorf sei dafür bereits ein gutes Beispiel, so Elisabeth Koch.

 

Anders in Traunstein, wie einige Unternehmer feststellten: Bestimmte Gebühren an die Stadt könnten doch auch mit CHIEMGAUER bezahlt werden, meinten sie ? zum Beispiel die Gebühren für Stände auf dem Traunsteiner Stadtplatz. Derzeit sei dies aber noch nicht umsetzbar.