Geld vom Chiemgauer-Verein für andere Vereine
Traunstein. »Der Chiemgauer hat den Zweck, dass das Geld bei uns und im Umlauf bleibt«. Mit diesen Worten fasst die zweite Vorsitzende Elisabeth Koch die Absicht zusammen, die hinter der Regionalwährung steckt.
Im Rahmen des Stammtischs im Alpengasthof »Hochberg« wurde an die anwesenden Vereinsvertreter die 3%-Förderung ausgezahlt. Insgesamt gut 2.900 CHIEMGAUER an zehn Vereine.
Waginger Unternehmer verdoppelten Förderung
Auch wurde der sogenannte Matching-Fonds aus Waging vorgestellt. Die daraus geflossenen Gelder erfreuten die Nutznießer (siehe Förderstatistik auf dieser Webseite).
Der Matching-Fonds hatte zum Ziel, den CHIEMGAUER weiter in Waging bekannt zu machen. Fünf Geschäfte in Waging und Umgebung, welche den CHIEMGAUER akzeptieren, verpflichten sich, die 3%-Förderung zu verdoppeln. Konkret ergab sich dabei folgende Situation: Aus der 3%-Förderung hat es vom zweiten Vierteljahr 2010 bis zum ersten Vierteljahr 2011 für den katholischen Kindergarten 308,70 CHIEMGAUER, für den TSV Waging 132,30 und für die Blaskapelle Otting, die erst später dazu kam, 24 CHIEMGAUER gegeben. Diese Beträge wurden von nachstehenden Firmen verdoppelt: aus St. Leonhard die IT-Firma Büffelsoft sowie aus Waging Café Oswald, Vinothek Bacchus, Tisch und Küche Wiedemann und Metzgerei Perschl. So konnten also die Vertreter der drei Vereine beziehungsweise Organisationen mit zusammen über 900 CHIEMGAUER nach Hause gehen.
Kirchenpfleger ist dankbar
Entsprechend dankbar war Hans Meyer, Kirchenpfleger in Waging. Er nahm für den Kindergarten den höchsten Betrag in Empfang: »Vergelt’s Gott«, sagte er. »Das Geld können wir gerade jetzt beim Umbau sehr gut brauchen. Auch Helmut Huber, zweiter Vorsitzender des TSV Waging, bedankte sich bei Thomas Wittich, dem Inhaber von Büffelsoft, der dieses Modell angeleiert hatte.
Christophe Levannier appelliert an Vereine
Der Leiter des Chiemgauer-Regionalbüros in Traunstein, Christophe Levannier, appellierte in diesem Zusammenhang an die Verantwortlichen der Vereine, die von der Chiemgauer-Förderung profitieren, ihre Mitglieder entsprechend zu motivieren, bei den Geschäften einzukaufen, die die Regionalwährung akzeptieren.
Dass sich das rentiert, zeigt das Beispiel von Greenpeace, deren Vertreterin die stolze Summe von 925 CHIEMGAUER mit nach Hause nehmen durfte.
Arbeit auf mehr Schultern verteilen
Levannier wies darauf hin, dass derzeit die Mannschaft, die sich – hauptsächlich ehrenamtlich – um den Chiemgauer kümmert, verstärkt werde. Damit solle die Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen. Neben Elisabeth Koch stellte er noch folgende Personen vor:
- seine »rechte Hand« Elke Mathe vor und
- die neuerdings für die Ausgabestellen zuständige Elke Kummetz und
- Chiemgauer-Gründer Christian Gelleri.
Matching-Fonds kann Chiemgauer beleben
Elisabeth Koch kommt aus Inzell, einem der Orte, wo der Chiemgauer am meisten verbreitet ist. Sie meinte, gerade in Inzell könne man ebenfalls einen Matching-Fonds auflegen, um die Chiemgauer-Idee wieder etwas lebendiger zu gestalten. Als positives Beispiel nannte sie die Firma Georg Horn, die für die Familie Koch eine Photovoltaik-Anlage gebaut und für die Summe von 24.000 CHIEMGAUER akzeptiert hat. Damit sind der Inzeller Musikschule, die von den Kochs als geförderte Organisation eingesetzt ist, drei Prozent zugeflossen. Also immerhin 720 Euro.
Insgesamt sind über die Chiemgauer-Umsätze in den Jahren seit 2005 fast 180.000 CHIEMGAUER – was der gleichen Summe in Euro entspricht – an Vereine und gemeinnützige Organisationen geflossen. Hauptnutznießer sind die Waldorfschulen in Rosenheim (gut 17.000 Chiemgauer) und in Prien (12.000 Chiemgauer), wo die Chiemgauer-Idee auch geboren wurde.
Sehr erfreulich sei, so Koch, die Tatsache, dass die Gemeinde Siegsdorf – als erste im Landkreis – jetzt Chiemgauer akzeptiere, allerdings nicht in bar. Und es gehe weiter aufwärts. Koch sagte: »Im Juli steht ein Gespräch mit dem Wirtschaftsverband Ruhpolding« an.
Bildtext
Drei Waginger Vereine beziehungsweise Institutionen profitierten vom Chiemgauer Matching-Fonds in Waging, von links Uli Frank als Vertreter der Blaskapelle Jung-Otting, Helmut Huber und (ganz rechts) Beppo Hofmann vom TSV Waging sowie Kirchenpfleger Hans Meyer (Zweiter von rechts) für den katholischen Kindergarten. In der Bildmitte Thomas Wittich von der St. Leonharder IT-Firma Büffelsoft, der den Matching-Fonds organisiert und sich auch selber daran beteiligt hat. Foto: Eder