Chiemgauer verfolgt sein Ziel: Bewusstseinsbildung
Traunstein, Rosenheim, Rennes. Es steht als Satzungsziel ganz oben in den Statuten des Chiemgauer-Vereins: »Zweck des Vereins ist die Erforschung von nachhaltigen und regionalen Wirtschaftsformen durch Schüler, Studenten und Experten. Darauf aufbauend die Bewusstseinsbildung in Schulen, Wissenschaft und Öffentlichkeit«. Deshalb engagiert sich der Verein in ganz unterschiedlichen Bereichen. Ein Beispiel ist die Forschungsgruppe Klimawerkstatt Inzell. Das Projekt wird ebenso wie der unter Federführung von Christian Gelleri entwickelte Klimarechner mit Wohlfühlindex (Happy-Planet-Index) aus Mitteln des Umweltfonds des Freistaats Bayern gefördert.
Ein anderes Beispiel stellt die Bildungsarbeit vor Ort dar. So, wenn der Chiemgauer auf Bauernmärkten, bei Vereinen und vielen Veranstaltungen mit einem Infostand vertreten ist. So, wenn der Chiemgauer alle zehn Tagen auf der Neuen Messe Ende Oktober in Rosenheim präsent ist, um für Verbraucher wie Unternehmer Ansprechpartner zu sein. So auch auf internationaler Ebene, wenn wie jüngst eine Gruppe von zehn Mitgliedern des Luxemburger Netzwerks Objectif Plein Emploi in Traunstein beim Chiemgauer zu Gast war. Objectif Plein Emploi ist ein Netzwerk, das Menschen auf dem Weg zurück in das Arbeitsleben hilft. Die Aufgabenstellung: einen Blick in die alltägliche Praxis eines erfolgreichen Regiogelds zu werfen.
Oder – ein ganz aktuelles Beispiel – wenn dieser Tage Chiemgauer-Vorstand Christophe Levannier nach Rennes reist, um an einer namhaften internationalen Wirtschaftsschule die positiven Effekte der Regionalwährung im regionalen Raum darzustellen. An der Veranstaltung der ESC Rennes School of Business (École supérieure de commerce de Rennes) nimmt auch der bekannte Bernhard Lietaer teil, der interessante und fundierte Beiträge zum Thema Regiogeld vorgelegt hat. Aufgabe von Christophe Levannier wird es sein, den Studentinnen und Studenten aufzuzeigen, wie die praktische Umsetzung von alternativen Geldformen erfolgt. Dabei wird ein Blick zurück in die Geburtsstunde des Chiemgauer geworfen, als er als Schülerprojekt in Leben gerufen wurde, und ein Blick auf die weitere Entwicklung als Projekt engagierter Bürger. Es wird veranschaulicht, was den Chiemgauer zu einer Komplementärwährung des Euros macht, wo Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu konventionellem Geld liegen.