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Chiemgauer in eine moderne Heizung investiert

Traunstein. Das hat sich inzwischen herumgesprochen: Brot, Milch und viele andere Konsumartikel des alltäglichen Bedarfs kann man mit Chiemgauer bezahlen. Mehr als 600 Chiemgauer-Unternehmern beteiligen sich an der Regionalwährung. Sie bieten für Chiemgauer-Kunden eine breite Palette an Produkten und Dienstleistungen. Was aber viele nicht wissen: Chiemgauer kann man auch investieren. Eine Möglichkeit: in die eigenen vier Wände.

Traunstein. Das hat sich inzwischen herumgesprochen: Brot, Milch und viele andere Konsumartikel des alltäglichen Bedarfs kann man mit Chiemgauer bezahlen. Mehr als 600 Chiemgauer-Unternehmern beteiligen sich an der Regionalwährung. Sie bieten für Chiemgauer-Kunden eine breite Palette an Produkten und Dienstleistungen. Was aber viele nicht wissen: Chiemgauer kann man auch investieren. Eine Möglichkeit: in die eigenen vier Wände.

Das jüngste Beispiel stammt aus Traunstein. Dort setzten Birgit Engl und Jürgen Sandner (siehe links) bei ihrer neuen Heizung nicht nur auf moderne Gasbrennwerttechnik in Verbindung mit einer Solaranlage. Vielmehr kombinierten sie auch ihre Investitionsentscheidung mit einem 100-prozentig regionalen Einkauf. Sie beglichen die Handwerkerrechnung in Chiemgauer. Drei Prozent der Rechnungssumme fließen an den Landschaftspflegeverband Traunstein – immerhin 450 Chiemgauer – ohne dass die beiden einen Cent davon bezahlen müssen. Denn die Fördersumme wird von Anbietern getragen, die den Chiemgauer wieder zurücktauschen.

Über den ersten Geldeingang in Chiemgauer freut sich Heizungsbauer Manfred Hobmaier (rechts im Bild): »Bislang war für mich der Chiemgauer eher etwas im privaten Bereich, doch jetzt verfüge ich als Betrieb über einen stattlichen Betrag an Chiemgauer auf meinem Bankkonto.« Hobmaier wünscht sich, dass er möglichst viele Produkte und Dienstleistungen, die er für seinen Fachbetrieb braucht, mit Chiemgauer kaufen kann. Damit spart er sich den Regionalbeitrag von fünf Prozent. Diesen müsste er im Falle eines Rücktausches von Chiemgauer in Euro zahlen. Unterstützung erfährt er dabei durch das Chiemgauer-Team, das ständig versucht, regionale Wertschöpfungsketten zu schließen oder neue zu schaffen.

Damit zeigt sich, dass der Chiemgauer auch im Handwerksbereich Einzug gehalten hat. Bereits im letzen Jahr wurde in Rosenheim eine Pelletheizung sowie eine Sonnenmarkise mit der Regionalwährung bezahlt. Derzeit setzt in Traunstein ein weiterer junger Hausbesitzer auf die regionale Wertschöpfung und vergibt zahlreiche Aufträge an heimische Betriebe. Die bei der Familie Sandner eingebaute Heizung ersetzt eine zwanzig Jahre alte Anlage. Die alte Technik war zwar voll funktionsfähig, jedoch ein Geldgrab. Der Grund liegt auf der Hand: hohe Energiekosten und schlechte Energiebilanz.

Die neue Heizung setzt auf modernste Gasbrennwerttechnik. Das Gas kommt über die Leitung der Traunsteiner Stadtwerke und dem Hausherrn Jürgen Sandner ist das wichtig. »Damit braucht kein Lkw mit Öl oder Gas über die Straße rollen.« Die Gasheizung wird mit einer Solaranlage auf dem Dach optimal kombiniert. Im Sommer kommt ausschließlich die Sonne zum Einsatz, an kalten Wintertagen indessen die Gasheizung.

Einen Aspekt fügt Manfred Hobmaier mit einem Augenzwinkern hinzu. Sollte er nicht alle Chiemgauer für den Einkauf von Dingen verwenden können, die er für seinen Fachbetrieb benötigt, dann macht er eine Privatentnahme und gibt die Chiemgauer seiner Frau.

Je besser die Weitergabe in Chiemgauer gelingt, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Chiemgauer wieder einmal im Betrieb von Manfred Hobmaier landen. Damit ist genau der Sinn des Chiemgauer erfüllt.